092 Die Brücker am Switzerland River

Titel | Die Brücke am Switzerland River |
Untertitel | Ein Western von Paul Steinmann |
Entstehungsjahr | 1998 |
Autor/en | Paul Steinmann |
Genre | Volkstheater |
Altersempfehlung | -- |
Besetzung | 6 Frauen, 6 Männer |
Inhalt |
Das Lied vom Wilden Westen, wie es wirklich war... oder auch hätte sein können... oder wie es jedenfalls jenen SchweizerInnen ergangen ist, die nicht in die Geschichtsschreibung eingegangen sind, und doch sind sie unter unglaublichen Strapazen nach Amerika ausgewandert und haben sich eine neue Welt aufgebaut. Die so neu auch wieder nicht war. Eine einmalige Gelegenheit, gleichzeitig nach Amerika und ins Jahr 1848 zu reisen. Ohne Strapazen, dafür mit Live-Musik, der besonderen Atmosphäre einer lauen Sommernacht, historisierenden Kostümen, gepolsterten Sitzbänken und einem engagierten Ensemble. |
Themen | Schweiz, Neuanfang, Auswanderung, Familie, Hoffnung |
Dauer | 90 Min. |
Ort der Handlung | Farm im Wilden Westen |
Originalsprache | Schweizerdeutsch |
Übersetzung | -- |
Rechte | Ellg-Verlag |
Spezielle Hinweise | -- |
Mitarbeiter/innen Uraufführung |
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Uraufführung | 19. Juni 1997, Mo Moll Theater, Wil |
Regie | Jordi Vilarda |
Spiel | Caronline Ammann, Carol Blanc, Selin Dietsche, Markus Keller, Taki Papaconstantinou, Claudia Rüegsegger, Katharina Schneebeli, Graham Smart, Ivo Stritt, AnnaMaria Tschopp, Regina Wurster, Frank Heierli |
Musik | Markus Keller, Frank Heierli |
Dramaturgie | -- |
Bühnenbild | Michael Oggenfuss |
Kostüme |
Esther Schmid, Kostümassistenz: Regula Marthaler |
Produktionsleitung | Claudia Rüegsegger |
Grafik | Roger Staub |
Foto | -- |
Tontechnik | Stefan Colombo |
Lichttechnik | Michael Oggenfuss |
Bühnenbild Bau | Urs Ammann, Demian Käser, Michael Oggenfuss |
Regieassistenz | Brigitte Gabathuler |
Produktion | Mo Moll Theater, Wil |
Aufführungsgeschichte |
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Uraufführung | 19. Juni 1997, Mo Moll Theater, Wil |
Anzahl Aufführungen | 43 |
Deutsche Erstaufführung | -- |
Österreichische Erstaufführung | -- |
Weitere Inszenierungen | -- |
Reaktion |
"Kunterbunte Mischung. Beim Stück 'Brücke am Switzerland River' handelt es sich um ein Theaterwerk, das zum einen zwar viel mit der 'neuen Welt' zum anderen aber auch viel mit der Schweiz zu tun hat. Das Stück spielt 1848. Eine Gruppe von Schweizern sieht sich aus unterschiedlichen Gründen zur Auswanderung gezwungen. Das ist der Lockruf des Goldes, dort der Reiz des Neuen, die Suche nach Freiheit, bittere Armut, aber auch politische Wirren, welche die Menschen nach Amerika verschlagen. So präsentiert sich der Theaterabend als Mischung aus Western-Versatzstücken und Anspielungen, wie man sie vom Film her kennt, und schweizerischen Geschichten, die neben aller Unterhaltung auch Tiefgang bieten." "Subtil sind die Konflikte zwischen grossen (und kleinen) Träumen und den entmutigenden Gefühlen fast beiläufig skizziert; Mut war lebensnotwendig. Der stete Neubeginn der aus Not aus der Schweiz Ausgewanderten erforderte im harten Überlebenskampf alle Kraft. Die Alte mit dem Lazarus-Wahn und dem im Keller vermodernden "Daddy", ihr zynisch doppelzüngiger Sohn und sein Kumpel mit dem schnellen Colt und dem grossen Reichtumsentwurf, leichte und raffinierte Frauen, gradlinige und naive, schauspielernde und der Illusion nachhängende Leute, ihnen allen verlangte Amerika Totalität ab. Das Stück nahm Mass an den zentralen Fragen des achtzehnten Jahrhunderts in der Schweiz, so genau wie eine Gussform. In Übersee prallten die Haimatsuchenden aufeinander, was biweilen in bedeutungsstarken Sekunden der Pantomime die Zeit anzuhalten schien." "Das Mo Moll Theater erzählt seine Geschichte sehr unterhaltsam. Nicht nur mit Witz und Sprachspielereien, sondern auch mit viel Slapstick und einer zum Teil recht derben Komik. So überlegt sich zum Beispiel der reisende Schauspieler, welches Stück er für die "Hinterwälder" im benachbarten Hill City aufführen soll, und probt dann mit seiner Partnerin nicht Shakespears "Hamlet", sondern den "Furz", groteskes Volkstheater aus der alleruntersten Schublade. Dass der Wilde Westen aus der Sicht von Schweizern gezeigt wird, verleiht dem Stück einen eigentümlichen Charme: In der Wildnis wird gejodelt, Mutter Furter tritt am Mittag vors Haus und ruft "Ässä, Ässä"- als befände man sich nicht im Wilden Westen, sondern irgendwo in Zürich-Schwammendingen." "Was das Mo Moll Theater als Freilichtaufführung serviert, ist ein Western der besonderen Art, der mit den aus Filmen bekannten Klischees spielt, aber auch tiefer schürft. Die Helden haben sich alle im Alltag zu bewähren, statt auf der Leinwand. Sie tragen ihre Herkunft und Geschichte mit, der sie doch entrinnen wollten. In dem an sich historischen Stoff werden Parallelen zur heutigen Schweiz herausgearbeitet. Mit Schwung, Elan, Witz, Live-Musik und historischen Kostümen bietet das Ostschweizer Ensemble unterhaltsames und anrgendes Volkstheater." |