053 Ohne Schuh

Titel | Ohne Schuh |
Untertitel | -- |
Entstehungsjahr | 1991 |
Autor/en | Paul Steinmann |
Genre | Kinder |
Altersempfehlung | 7+ |
Besetzung | 3 Frauen |
Inhalt | Die drei Schwestern Rosa, Bianca und Marie-Louise betreiben eine Wäscherei. Als Krieg ausbricht, schließt Marie-Louises Verlobter sich Napoleons Armee an. Sie folgt ihm und erlebt im Windschatten der Feldzüge Vernichtung und Tod, Hilfsbereitschaft und tiefe Freundschaften. 'Ohne Schuh' ist ein Stück über Leben und Tod, eine packende Geschichte, die mit anregenden Bildern und viel Feingefühl das Thema Krieg in einer Art behandelt, die Achtjährige genauso fesselt wie Erwachsene. (...) Es ist ein leises, ernstes Stück, das von Aufbruch und Heimkehr, von Angst, Abenteuer und Bewährung, von Liebe und Enttäuschung, von Hoffnung und Hass handelt. |
Themen | Liebe, Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Leben, Tod, Krieg |
Dauer | 70 Min. |
Ort der Handlung | Wäscherei, Waldlichtung, Nähstube, Kutsche, Gasthaus, Ägypten |
Originalsprache | Schweizerdeutsch |
Übersetzung | Deutsche Übersetzung vorhanden |
Rechte | Theaterstück Verlag, München |
Spezielle Hinweise | Kinder- und Jugendmedienpreis "Die Rote Zora" des eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau, 1992 |
Mitarbeiter/innen Uraufführung |
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Uraufführung | 26. September 1991, Theater ond-drom, Luzern |
Regie | Paul Steinmann |
Spiel | Margrit Bischof, Regine Unternährer, Annette Windlin, Bernadette Schürmann |
Musik | Werner Bodinek, Cäcilia Bieri |
Dramaturgie | -- |
Bühnenbild | Ensemble |
Kostüme | Ingrid Roshardt |
Produktionsleitung | -- |
Grafik | Ruth Schürmann |
Foto | -- |
Tontechnik | -- |
Lichttechnik | Jürgen Becker/ Martin Brun |
Bühnenbild Bau | -- |
Regieassistenz | -- |
Produktion | Theater ond-drom, Luzern |
Aufführungsgeschichte |
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Uraufführung | 26. September 1991, Theater ond-drom, Luzern |
Anzahl Aufführungen | -- |
Deutsche Erstaufführung | 04. September 1998, Landesbühne, Nidersachsen Nord |
Österreichische Erstaufführung | 29. April 2000, Landestheater, Linz |
Weitere Inszenierungen | Viele |
Reaktion |
"'Ohne Schuh' bringt in sehr feinfühliger und differenzierter Form ein Thema auf die Bühne, das Kinder und Erwachsene gleichermassen beschäftigt: Das des Krieges und seiner Zerstörungen. Mit einfachen Mitteln und in einem bestechenden und verblüffend wandelbaren Bühnenbild begeistern die drei Schauspielerinnen ihr Publikum. Auf eindrückliche Art und Weise entführen sie Kinder ab sieben Jahren und Erwachsene in vergangene Zeiten und lassen diese einiges über das Leben von damals erfahren." "Ein starker Punkt: Die Trennung wird ernst genommen, aber nicht dramatisiert. Das ist nicht unwichtig, richtet sich das Stück doch an "alle Menschen ab 7 Jahren" demnach auch an die Kinder, für die Trennung nicht über Gebühr belastet werden sollte. Bei solchen Gelegenheiten wird Erfahrung mit dem Genre, mit den Bedürfnissen des jüngeren Segments im Zielpublikum erkennbar. Die drei Frauen nehmen bei allem, was sie sagen, und auch wenn sie in Männerrollen reden, kein Blatt vor den Mund - aber ihr Vokabular ist so, dass es Neugier vielleicht provoziert, aber nicht verlangt. Sie versteigen sich auch nicht in abstrakte Höhen, wenn es anders geht - als Begründung der Liebe Marie-Louises zu Franz genügt durchaus, dass er so schön singt." "Am Donnerstagabend feierte das Theater OND DROM mit 'Ohne Schuh' erfolgreich Vorpremiere im Pavillon der Luzerner Spielleute. Unter der Regie von Paul Steinmann entwickelten Margrit Bischof, Regina Unternährer und Annette Windlin auf der Bühne engagiertes Kindertheater. Ohne laute Töne, aber mit viel Tiefe und Spielwitz erzählen die drei, die historisch begründete Geschichte um Liebe, Trauer, Krieg, Frieden... und Hoffnung. (...) Kurz: Dem Theater OND DROM ist es in subtilem Spiel gelungen, das Spannungsfeld zwischen Liebe und Gewalt, Freude und Trauer zu durchleuchten, ohne zu erschrecken. Die Absurdität des Krieges, der Schmerz der Trennung, der Kummer der Schwestern... werden verständlich. 'Ohne Schuh' kann für Kinder wie für Erwachsene nur empfohlen werden." "Das weisse Laken ist der Schnee, unter dem Marie-Louise schläft, ist der Schutzengel ihrer Reise. (...) Der Wäschekorb wird zur Kutsche, auf der die Reisenden langsam in den Schlaf gerüttelt werden. (...) Und alles, was ihr passiert, spiegelt sich auf geheimnisvolle Weise in dem Waschhaus der Schwestern, wenn am Morgen die weisse Wäsche auf dem Boden liegt. Irgendwann hat Marie-Louise von Frau Engel schreiben gelernt, und irgendwann hat sie genug von dieser Reise. Den Franz hat sie nicht gefunden. Das Tuch ist zerrissen und grau geworden, voller Flecken, die die Geschichte ihrer Reise erzählen. Es hat ein Mann in dieser feinfühligen von Männern durchkreuzten Frauengeschichte Regie geführt. Paul Steinmann, der Tausendsassa im Kinder- und Jugendtheater. |